- Suharto
- Suhạrto,indonesischer General und Politiker, * Kemusu (bei Yogyakarta) 8. 6. 1921; in der niederländischen Kolonialarmee ausgebildet, nach Ausrufung der unabhängigen Republik Indonesien (1945) Partisanenführer in Mitteljava gegen die niederländischen Streitkräfte, stieg dann in der indonesischen Armee bis 1962 zum Generalmajor, bis 1966 zum Generalleutnant auf. Den von einer Offiziersgruppe und der indonesischen KP unternommenen Umsturzversuch vom 30. 9./1. 10. 1965 schlug Suharto mit loyalen Truppenteilen nieder (anschließend blutige Verfolgung der Kommunisten und der chinesischen Minderheit; mehrere Hunderttausend Opfer). Suharto schob sich an die Spitze der Streitkräfte und enthob Präs. Sukarno allmählich seiner Funktionen: 1966 übernahm er die Führung der Regierung; 1967 wurde er amtierender, 1968 gewählter Staatspräs. (1998 zum siebenten Mal im Amt bestätigt). 1968-73 war er auch Oberbefehlshaber der Streitkräfte und 1967-73 Minister für Verteidigung und Sicherheit. - Gestützt auf das Militär, später auch auf die politische Organisation »Gologan Karya« (»Golkar«, deutsch »Funktionsgruppen«), errichtete Suharto ein stark auf seine Person zugeschnittenes Regierungssystem, das zunehmend von Nepotismus und Korruption geprägt war. Die Wirtschaftsentwicklung löste er im Rahmen einer »neuen Ordnung« vom staatlichen Dirigismus. 1975 ließ er Portugiesisch-Timor (Ost-Timor) besetzen (1976 Annexion). Außenpolitisch hielt Suharto am Prinzip der Neutralität fest, verfolgte jedoch eine den USA und den europäischen Demokratien zugeneigte Linie. Schwere, durch eine Wirtschaftskrise ausgelöste Unruhen zwangen ihn im Mai 1998 zum Rücktritt.
Universal-Lexikon. 2012.